Fingerloop braiding - Das Fingerschlaufenbänder weben

Übersetzte und überarbeitete Version der Anleitung von Circa:1265

Es gibt 24 Funde von Fingerschlaufen Bändern bei den letzten Ausgrabungen von mittelalterlichen Stätten in London.Diese Funde werden vom späten 12. bis ins frühe 15. Jahrhundert datiert.

Zwei dieser Bänder wurden als Rand von Haarnetzen (Krespins) verwendet, eins war ein Band an einem Geldbeutel. Die restlichen wurden wahrscheinlich zum befestigen und zubinden von Kleidungstücken verwandt. Aus zugehörigen datierbaren Fundstücken (wie Töpferwaren und Holzresten) kann man 3 Bänder ins 13. Jahrhundert datieren:

Länge (mm) Breite (mm) Material Schlaufen
210 3 doppellagige Seide 7
320 3 doppellagige Seide 7
700 3 doppellagige Seide 10

Das letzte aufgeführte Band wiegt nur 0,8g. Aus einer Unze Seide (Seide wurde normalerweise pro Unze verkauft) konnte man also 35 Bänder dieser Art herstellen.

Es gibt keine Funde von Bändern aus anderem Material, aber dies liegt wahrscheinlich daran, daß Leinen und Wolle an den Fundorten schnell verrottet sind. Es ist dennoch sehr wahrscheinlich, daß diese Materialien auch zum Bandweben verwendet wurden.

Die obigen Beispiele haben sämtlichen Farbstoff den sie evtl. mal gehabt haben verloren, so daß sie alle dunkelbraun aussehen. Aber ein etwas älterer Fund bestand aus blutrot gefärbtem Material. Ein Band aus dem 14. Jahrhundert wurde aus Fäden mit zwei Farben gewebt.

Farben und einfache Muster wurden sicher in 13. Jhdt. Bändern benutzt, obwohl die Technik bei weitem nicht die Menge und Qualität der Muster ermöglicht wie das Brettchenweben.

Die Bänder aus anderen Jahrhunderten waren entweder aus 5, 7, 10, 14, oder 20 Schlaufen gewebt: Letztere hatte eine Breite von 20mm. Fünf und sieben Schlaufen Bänder waren die verbreitetsten und konnten einfach von einer Person gewebt werden. Die größeren Bänder erfordern mehr als 2 Hände, und die längeren benötigen jemanden der das Ende hält und festzieht.

Die 14 Schlaufen Bänder erlauben das Teilen von einem Band in 2 an einem bestimmten Punkt. Das resultierende Y-förmige Band ist ideal um es als Schnur für Beutel zu verwenden.

Der Herstellungsprozess erzeugt ein loseres Gewebe am Anfang des Bandes und ein strammes Gewebe am Ende des Bandes. Genau dies ist bei sowohl gefundenen als auch nachgewebten Bändern der Fall, welches hilft den Charakter des Handgemachten zu verdeutlichen.

Jedes Ende eines fertigen Fingerschlaufenbandes wurde normalerweise verknotet und geflochten, obwohl es auch spätere Exemplare mit kontrastierend farbigen Quasten an den Enden gibt.