Die Keramik

Unsere rekonstruierte Keramik entspricht verschiedenen Funden aus der Rhein bzw Niederrhein Region. Der Ton ist ein beige- bis graufarbener Ton, welcher in den meisten Funden sogar recht ungleichmäßig gebrannt wurde. Von daher zeigen fast alle Stücke einen beige-grau-schwarz Farbverlauf. Zu der Typisch bauchigen Form kommen noch die charakteristischen Rillen welche die Keramik zieren.
Rechts abgebildet sind ein Krug (10cm Durchmesser, 20cm hoch), ein Topf (16cm Durchmesser, 12cm hoch) sowie eine Grape (ein Topf mit 3 Füßen zum leichten Aufstellen am Feuer, 17cm Durchmesser, 15cm hoch) mitsamt Deckel. Davor ein kleiner (6cm Durchmesser, 10cm hoch) und ein großer Becher (8cm Durchmesser, 16cm hoch), sowie eine kleinere Esschale (18cm Durchmesser) und eine größere Servierschale (24cm Durchmesser) .
Bei dem tönernen Löwen handelt es sich um eine sogenannte ist Aquamanile. Das Wort ist eine lateinische Kombination von "Wasser" und "Hand", was zugleich den Zweck des Gefäßes darlegt. Sie diente bei liturgischen Handlungen zur Waschung der Hände. Diese meiste bronzenen Aquamanilen wurden im weltlichen Bereich zur Handwaschung z.B. bei Mahlzeiten übernommen. Aquamanilen sind meist in Tiergestalt, allerdings gibt es auch menschliche Figuren und Reiter.
Unsere Aquamanile steht in der passenden Messingschale, welche das Schmutzwasser direkt auffangen kann.


Becher, Mitte 13. Jhdt Krug, Mitte 13. Jhdt
Grape, Mitte 13. Jhdt

Etwas sonderbar sehen die sogenannten Gesichtsbecher (7cm Durchmesser, 9cm hoch) aus. Ob diese sich stark von allen anderen Bechern unterscheidenden Trinkgefäße eine Besondere Bedeutung hatten ist noch unbekannt. Lustig sehen sie aber aus, und finden sogar ab dem 15. Jahrhundert eine Entsprechung in den sogenannten Bartmannskrügen, welche, wie der Name schon sagt, einen bärtigen Mann zeigen.
Die rechts abgebildeten Stücke sind aus dem Kölner Kunstgewerbemuseum und werden grob auf Mitte des 13. Jahrhunderts datiert. Allerdings gab es kürzlich einige Korrekturen bezüglich der genauen Datierung der Stücke aus Köln. Dies zeigt wie schwierig es ist sehr genau zu Datieren und bestätigt uns mit unserem Ansatz uns nicht 100% festzulegen.
Trotzdem kann man Keramik sehr gut zur regionalen und zeitlichen Einordnung verwenden, da sie in sich konsistent waren und neben der weiten Verbreitung von Keramik als Gebrauchsgegenstand haben auch sher viele Stücke die Zeit bis heute überdauert. So ist neben der bereits beschriebenen Rheinischen Keramik für das 12.-13. Jahrhundert, die Pingsdorfer Keramik mit ihrem fast weißen unlasiertem Ton, welche mit einer roten Engobe mit Gittermustern verziert wurden, charakteristisch für das 11. und 12. Jahrhundert. Konstanzer Keramik der Zeit hingegen hat keine Runden, sondern eckige Henkel.

Quelle:

  • Krug, Becher und Grape aus: "Steinzeug - Katalog des Kunstgewerbemuseums Köln"