Eine Schapel und vier Fibeln und zwei Tasselscheiben

Der Schmuck - zum Detailbild

Junge Leute, beiderlei Geschlechts, schmückten sich mit vielen Arten von Stirnreifen oder Kränzen. Vom Blumenkranz über Bänder bis hin zum fertigen Schmuck-Reifen aus Broncemessing, Silber oder sogar Gold war alles möglich. Im Adel zierte diese Art des Kopfschmuckes natürlich auch in höheren Alter ihren Träger oder Trägerin. Bei den Damen dann aber immer mit weiterer Kopfbedeckung.

Der abgebildete Stirnreif, welcher Schapel genannt wird, besteht aus einer Messing-Bronce Legierung, wie es sie auch im Mittelalter gab, die verschlungenen Fäden sind kunstvoll übereinandergelegt und an den Kreuzungspunkten aufgelötet. Zum besseren Halt ist ein schmales Lederband eingeklebt.

Die Fibel war die mittelalterliche Sicherheitsnadel. Die Stoffstücke wurden durch sie hindurchgeschoben und mit der Nadel befestigt. Viele kleine Fibeln wurden am Hals auch nur aus modischen Gründen getragen. Diese kleinen Fibeln werden auch Fürspan genannt.

Die abgebildeten Fibeln sind entsprechenden Vorlagen nachempfunden.

  • Auf dem Rahmen der Ersten, der rautenförmigen Fibel, befinden sich Halbkugeln.
  • Auf dem Rand der Zweiten von Links, der kleinen runden Fibel, sind kleine Blumen eingraviert.
  • Die Dritte von Links ist eine Replik eines Bodenfundes aus Puchberg (Österreich). Auf Ihrem Rahmen sind kleine Kreise und Streifen eingraviert.
  • Die blumenförmige Fibel besteht aus 6 Omegaförmigen Elementen. Dieses Design wird Sechspassfibel genannt. Sie ist aus einem Stück gefeilt worden, während die anderen 3 Fibeln gegossen wurden.

Die beiden brauneren Fibeln in der Mitte bestehen aus Bronce. Alle anderen Teile aus Messing.
Rechts vorne befinden sich zwei sogenannte Tasselscheiben. Sie dienen als Schmuck und Befestigung für das sog. Tasselband am Mantel. Mehr Details dazu im Abschnitt Mantel.

Mit einem Klick auf das Bild kommt man zu einer größeren Ansicht, wo die Verzierung besser zu sehen ist.

Quellen:

  • Schapel: frei nach Abbildungen in der Manesse
  • Tasselscheiben: nach Standbild der Markgräfin Uta, Naumburger Dom, 13. Jhdt.
    (Der Naumburger Dom, Verlag Janos Stekovics, S. 89)
  • Fibeln von links
    1. Fibel: Rahmenfürspan des Bamberger Reiters, Dom zu Bamberg, 13. Jhdt
      (Fibel und Gürtelmode der Hochgothik, Karfunkel, S18. Abb. 19)
    2. Fibel: Ringfiebel einer Königsfigur, Kathedrale von Wells, 1240-50
      (Fibel und Gürtelmode der Hochgothik, Karfunkel, S12. Abb. 4)
    3. Fibel: Rautenfibel nach Bodenfund, Puchberg (Österreich), 13. Jhdt.
    4. Fibel: Sechspassfibel der Kaiserin Kunigunde, Dom zu Bamberg, vor 1237
      (Fibel und Gürtelmode der Hochgothik, Karfunkel, S14. Abb. 12)