Kettenhandschuhe

Die Kettenhandschuhe

Als erstes zeige ich hier die Handschuhe des Kettenhemdes. Sie bestehen aus einem ledernen Innenhandschuh und einer Kettenschicht. Diese ist jedoch nur auf dem Handrücken vorhanden. Dies hat den Grund, daß man mit Kettengeflecht in der Handfläche nicht mehr greifen kann. Außerdem ist die geballte Faust ausreichend geschützt.

Da der Handschuh direkt an das Geflecht anschloss gab es keinerlei Möglichkeit mal ebend die Handschuhe auszuziehen.
Um den Handschuh gegen ein Verrutschen besser zu sichern wurde am Handgelenk das Kettenhemd mit einem Lederband zugebunden. Ein enger Zuschnitt war am Handgelenk nicht möglich, da die Hand ja noch durch das Geflecht durchschlüpfen können muss.


Kettenhandschuhe an Statue in Frankreich

Deswegen befand sich in der Handfläche ein Längsschnitt. Es ist recht einfach die Hand im Handschuh zu drehen und sie durch den Schlitz nach draussen zu bringen. Der Handschuh hängt dann am Handgelenk herunter.
Diese Konstruktionsweise lässt sich auf vielen Abbildungen, wie auch auf der aus der Kreuzfahrer Bibel im Abschnitt Kettenhemd, gut erkennen. Ein besonder klarer Beleg läßt sich an der links abgebildeten Statue erkennen. Diese steht in der Abtei in Ouville und wird aufs 13. Jahrhundert datiert. Der Längsschlitz ist hier sehr lang. Ein solch langer Schlitz hat sich in der Praxis als eher unpraktisch erwiesen, dennoch ist diese Statue ein guter Indiz für die Verwendung von Längsschlitzen.

Quelle:

  • Handschuh aus: Knight of the Hospitaller 1. S. 28. David Nicolle/Christa Hook - Osprey Publishing